Die Europäische Jugendbildungsstätte Magdeburg (EJBM) steht kurz vor einem bedeutenden Meilenstein: Vom 10. bis 13. September 2024 besuchte eine fünfköpfige Expertengruppe des Europarats die Einrichtung, um die Voraussetzungen für das begehrte Qualitätssiegel ("Quality Label") des Europarats für Jugendbildungsstätten zu prüfen. Diese Auszeichnung ist europaweit exklusiv und wurde bislang erst 14 Mal vergeben. Sollte die EJBM das Qualitätssiegel erhalten, wäre sie erst die zweite Einrichtung in Deutschland, die nachweislich diese hohen Standards erfüllt.
Um das Siegel zu erlangen, müssen umfangreiche Qualitätskriterien erfüllt werden. Während des Delegationsbesuchs wurden insgesamt 65 Kriterien bzw. Indikatoren überprüft – von den pädagogischen Angeboten und der Qualifikation der Mitarbeitenden bis hin zu den baulichen Voraussetzungen der Einrichtung. Der Besuch markiert den Höhepunkt eines mehrjährigen Bewerbungsprozesses der EJBM.
Neben der Delegation des Europarats waren zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter von Partnerorganisationen und Förderern der EJBM anwesend, um ihre Unterstützung für die Bildungsstätte auszudrücken. Zu den Teilnehmern zählten unter anderem:
- Pascal BEGRICH, Miteinander e.V. / State Youth Welfare Committee
- Tobias BÜTOW, Franco-German Youth Office
- Dr. Henrike FRANZ, State Chancellery Saxony-Anhalt
- Jens GELHAAR, State Administration Office Saxony-Anhalt / State Youth Welfare Office Saxony-Anhalt
- Robert HELM-PLEUGER, IJAB (International Youth Service of the Federal Republic of Germany)
- Albert KLEIN-REINHARDT, German Federal Ministry for Family Affairs, Senior Citizens, Women and Youth
- Georg PIRKER, Association of German Educational Organizations (AdB)
- Robin RADOM, Children and Youth Council Saxony-Anhalt
- Dr. Carlhans UHLE, German Red Cross Saxony-Anhalt
- Steffi WOLF, Communal Youth Welfare Office, State Capital Magdeburg
So bot der Besuch gleichzeitig eine wertvolle Plattform für den Austausch zur europäischen Jugendarbeit, die Akteure von der regionalen bis zur europäischen Ebene zusammenbrachte.
„Wir hoffen sehr, dass wir die Delegation des Europarats von der Qualität unserer Arbeit überzeugen konnten. Das Qualitätssiegel wäre nicht nur eine große Ehre für uns, es würde auch Magdeburg als weltoffene und innovative Stadt in der Mitte Europas dauerhaft auf der Karte markieren“, erklärte Christian Scharf, Leiter der EJBM. „Die Aufnahme in den Kreis der Europarat-Bildungsstätten würde uns zudem neue Möglichkeiten eröffnen – vor allem im Hinblick auf die internationale Vernetzung Magdeburgs und die Qualität unserer Angebote für junge Menschen und Fachkräfte vor Ort“, fügte die pädagogische Leiterin Dr. Christina Langhans hinzu.
Die Expertengruppe des Europarats sprach sich bei ihrer Abreise bereits positiv zur Aufnahme der EJBM aus. Die Entscheidung des zuständigen Ausschusses über die Vergabe des Qualitätssiegels wird in den nächsten Wochen erwartet.
Der Europarat ist eine paneuropäische Organisation, die sich für die Förderung von Menschenrechten, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit einsetzt. Anders als die Europäische Union umfasst der Europarat 46 Mitgliedsstaaten und ist kein supranationaler Gesetzgeber, sondern vielmehr eine Plattform für die Zusammenarbeit in diesen Bereichen.